samstagsKUNST 04/19

Im April führt die samstagsKUNST im beinahe wörtlichen Sinne zu einer Perle des Ruhrgebiets. Die Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) stehen auf dem Programm. Sie liegen inmitten eines architektonischen Ensembles, das an einen Hafen erinnern sollte und dessen Höhepunkt, das an eine Muschel erinnernde Dach des sogenannten Audimax – dem Hörsaalzentrum der Universität –, darstellt.
1962 wurden die Gebäude durch das Düsseldorfer Büro Hentrich, Petschnigg & Partner entworfen und werden bis heute kontrovers diskutiert. Immerhin bestehen die an Hochhäuser erinnernden Gebäude komplett aus Beton und bilden damit einen starken Kontrast zu dem an den Campus anschließenden Ruhrtal.
So speziell die Architektur, so besonders ist auch das Campusmuseum selbst, das sich seit seiner Eröffnung 1975 unterhalb der Universitätsbibliothek befindet.
Bereits zwei Jahre nach Gründung der Ruhr-Universität vermachte der FAZ-Kunstkritiker Albert Schulze Vellinghausen der Hochschule seine Sammlung gestisch-abstrakter und konstruktiv-konkreter Kunst unter der Bedingung ein Museum auf dem Campus einzurichten. Diese und weitere Schenkungen und Stiftungen der 1970er-Jahre bilden den Grundstock der heutigen Sammlung. Deren Präsentation orientiert sich bis heute an den Vorstellungen Prof. Dr. Max Imdahls, dem ersten Ordinarius des Kunstgeschichtlichen Instituts der RUB. Antike Stücke und moderne und zeitgenössische Kunst werden dialogisch aufeinander bezogen. Neben römischen und etruskischen Arbeiten, wartet die Sammlung vor allem mit über 5.000 Jahre alten Bronzen und Keramiken aus Persien auf. Zu den Highlights der über 1.000 Exponate umfassenden Sammlung gehören neben Gemälden des Action-Painting und des Informel zweifelsfrei die Arbeiten von Alberto Giacometti, Bruce Nauman, Richard Serra, Frank Stella oder Günther Uecker.

Bei unserem gemeinsamen Rundgang über den Campus werden wir uns daher nicht nur mit den Besonderheiten der Architektur, sondern vor allem auch mit der Kunstsammlung und der zahlreich vertretenen Kunst am Bau, etwa von Friedrich Gräsel, Victor Vasarely oder Hanns Holtwiesche, beschäftigen.
Treffpunkt am 27. April ist der Eingang zu den Kunstsammlungen der RUB (Forumsplatz) um 15 Uhr.
Wenn ihr anschließen wollt, meldet euch doch bis zum 22. April unter raum45@platzfuerkultur.de an.