samstagsKUNST 06/18

Auf den ersten Blick könnten die beiden in Herne gezeigten Künstler nicht unterschiedlicher sein, die wir dieses Mal im Rahmen der samstagsKUNST ansehen werden. Auf der einen Seite (Flotmman-Hallen) David Nash, geboren 1945 – Bildhauer aus England und auf der anderen Seite (Emschertal Museum: Schloss Strünkede) Ibrahim Mahma, Jahrgang ’87 – Maler aus Ghana. Und doch gibt es bestimmte Parallelen in ihrem Werk. Welche das sind wird unser Kunsthistoriker Thommy Hensolt wie üblich zu vermitteln wissen.

Schwarz und schwer erscheinen die Skulpturen von David Nash, die sich häufig aus geometrischen Figuren zusammensetzen. Allesamt sind sie aus Holz gefertigt, wie sich jedoch erst bei genauerem Hinsehen erkennen lässt. Ihm, der zu den wichtigsten Vertretern der Land Art gehört, geht es immer um den Dialog des Künstlers mit der Natur. Vor allem der Baum selbst als Zeichen des Lebens rückt Nash daher ins Zentrum seines Schaffens und verleht dem Holz in seinen Werken ein ganz neue Sinnlichkeit. Schon früh begann er daher seine Arbeiten mit Feuer zu bearbeiten, sie zu verkohlen und das organische Material in ein anorganisches zu verwandeln. Neben plastischen Werken sind auch Zeichnungen des Bildhauers zu sehen, die seine Nähe zur Konkreten Kunst erahnen lassen.

Mit Ibrahim Mahama hat ein echter Star der aktuellen Kunstszene den Weg nach Herne gefunden. Alleine in den letzen Jahren war auf allen wichtigen Biennalen und Festivals vertreten. So etwa auf der letzten Documenta in Kassel. Obwohl er eigentlich in seiner Heimat Malerei studiert hat, ist er vor allem durch seine spektakulären Verhüllungen bekannt geworden. Erneut beweist er auf Schloss Strünkede, dass Verhüllung nicht immer gleich Christo bedeutet. Während Christo viel wert auf Materialität und optische Reize legt, verwendet Mahama lediglich benutze Jutesäcke aus seiner Heimat. Diese mögen zwar nicht besonders schön im klassischen Sinne sein, doch setzt er damit auch immer ein politisches Statement. In seinen Werken geht es weniger um die Ästethik als um die globale Zirkulation von Rohstoffen, den Weg des Geldes und die Ausbeutung von Menschen.

Wer mehr über die Künstler und die beiden Ausstellungen erfahren möchte, der sollte bei der kommenden samstagsKUNST unbedingt dabei sein:
Treffpunkt am 23. Juni, um 15 Uhr ist der Parkplatz der Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers 5, 44625 Herne). Da es im Anschluss an die Ausstellungen in den Flottmann-Hallen auch noch nach Schloss Strünkede geht, sollte an entsprechende Kleidung (Regenschirm oder Sonnencreme) gedacht werden.

Bitte meldet Euch bis zum 20. Juni (notfalls auch später) unter raum45@platzfuerkultur.de, ob ihr teilnehmen werdet.